Podiumsdiskussion zu den Stadtratswahlen 2025
- Patrick Iseli
- 11. Sept.
- 2 Min. Lesezeit
Pizza Lenzburg: die zweite Runde
Am 21. August fand die Podiumsdiskussion mit den Stadtratskandidaten statt, organisiert vom Gewerbeverein Lenzburg & Umgebung. Moderatorin Ruth Steiner fühlte den Kandidierenden auf den Zahn, und das Publikum (rund 180 Personen) konnte sich ein Bild davon machen, welche Zutaten sie für die Pizza Lenzburg mitbringen.
Wir erinnern uns: Der aktuelle Stadtammann Daniel Mosimann tritt ab. Um seine Nachfolge kämpfen der bisherige Vizeammann Andreas Schmid (FDP) und die bisherige Stadträtin Barbara Portmann-Müller (GLP). Auch das Vizeammann-Amt wird neu besetzt. Dafür stellen sich Beatrice Taubert-Baldinger (SP) und Einwohnerrätin Christina Bachmann-Roth (Die Mitte) zur Wahl. Insgesamt kandidieren sechs Personen für die fünf Stadtratssitze: neben den Genannten auch der bisherige Stadtrat Sven Ammann und der Einwohnerrat Thomas Schär.
Zutaten für die Pizza Lenzburg sind also reichlich vorhanden, entscheidend bleibt die richtige Kombination.
Andreas Schmid überzeugte mit einem handfesten Leistungsausweis: ABB-Areal, neue Verträge bei Kies Lenz, Entwicklung einer Immobilienstrategie, ausgeglichene Budgets. Ein stabiles Fundament, auf dem sich weiterbauen lässt. Barbara Portmann rückte die erfolgreiche Umsetzung der Tagesschule in den Vordergrund. Zu Recht, denn dieses Thema bewegt viele Familien und ist populär.
Alle Kandidierenden haben ihr eigenes Rezept. Manche blieben eher schwammig, was mich an eine Pizza Funghi erinnerte. Andere gaben mehr Würze auf den Teig. Beim Thema Strassenprojekte herrschte Einigkeit: keine Vergoldung. Die Realität zeigte bisher anderes. Blicken wir zur Ammerswilerstrasse oder Brunnmattstrasse: zu teuer geplant und am Ende an der Urne abgelehnt oder im Einwohnerrat zurechtgestutzt. Genau deshalb braucht es auch dort kritische Blicke, die Menschen, die nicht alles mit «extra Käse» abnicken.
Im Grossen und Ganzen war viel Einigkeit und Harmonie zu spüren. Niemand sprach von Steuererhöhungen. Doch beim Sparen hiess es: kaum mehr möglich, die Zitrone sei ausgepresst. Ich hätte durchaus ein paar Ideen: Die Fachstelle Umwelt weiht mit viel Tamtam Wege mit Steinhäufchen und Vogelhäuschen sowie E-Bike-Ladestationen ein, verteilt Fördergelder für Solaranlagen, die auch ohne installiert worden wären. Solche Mitnahmeeffekte sind teuer und deren Wirkung ist minimal. Auch Energieberatungen gehören nicht zur Kernkompetenz einer Gemeindebehörde. Oder wir werfen einen Blick auf das Geld, das zum «Lebensraum Lenzburg Seetal» fliesst. Auch hier dürfte Sparpotenzial liegen. Prüfenswert wäre es allemal.
Meine Erkenntnis nach diesem Abend: Das Duo Schmid/Bachmann-Roth überzeugt. Beide stehen mit klarer Haltung für Lenzburg ein. Gemeinsam mit Sven Ammann vertreten sie auch das Gewerbe mit Verve. Dieses Trio bildet eine verlässliche bürgerliche Basis im Stadtrat, was diese Stadt unbedingt braucht!
Zurück zur Analogie: Die Pizza Lenzburg hat viele Zutaten. Entscheidend ist, welche Kombination gewählt wird. Am 28. September 2025 bestelle ich diejenige, die mir am besten schmeckt, und lasse mich auf keine Experimente ein. Ich empfehle auch Ihnen die drei klar bürgerlichen Kandidierenden.
Lea Grossmann, Präsidentin
Gewerbeverein Lenzburg & Umgebung
© Fotos: Timo Iseli, Lenzburg
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